Andere Wirkungsmechnismen

Zintevir (AR-177)

Zintevir (AR-177) ist eine synthetisch hergestellte DNA aus 17 Nukleotiden. Die Substanz blockiert im Reagenzglas die Fusion von HIV mit der Targetzelle und die Integration der Virus-DNA in die Wirts-DNA. Zintevir scheint zu verhindern, dass sich die Integrase, ein Viruseigenes Enzym wie die Protease oder reverse Transkriptase, an die HIV-DNA binden kann und verhindert so, dass die Erbinformation des Virus in die Erbinformation des Wirts eingespleisst werden kann.

Einzeldosisinfusionen wurden gut toleriert.1

Benzamid-Disulfid (CI-1012)

CI-1012, Benzamid-Disulfid ist ein Zinkfinger Inhibitor. Die sogenannten Zinkfinger sind Teile des Nukleokapsids, jener inneren Eiweisshülle, welche die HIV RNA unmittelbar umgibt (innerhalb der Viruspartikel). Zinkfinger binden an die HIV RNA und, so glaubt man, haben eine Funktion bei zwei verschiedenen Schritten der Virusentwicklung: 1) Bei der Verpackung der HIV RNA in die an der Zellobfläche sprossenden leeren Viruspartikel und 2) scheinen sie die HIV RNA beim Prozess der reversen Transkription von RNA zu DNA zu stabilisieren.

Substanzen, die Zinkionen aus den Zinkfingern verdrängen, könnten dadurch deren Bindung an die HIV RNA lösen und so den Reifungsprozess der Viren und/oder die reverse Transkription stören.2

Literatur

  • J. Kahn, E. Graham, S. Deeks, et al. Phase I Study of AR-177 (Zintevir), an HIV-1 Inhibitor with Significant Activity Against Integrase Protein. Safety, Pharmacokinetics, Immunologic and Virologic Activity. XIth International Conference on AIDS, Vancouver 1996, Abstract Th.B.946.
  • W. Rice, JA. Turpin, GM. Janini, et al. Targeting anti-HIV agents to nucleocapsid protein zinc knuckles without affecting cellular zinc finger proteins. 12th International Conference on AIDS, Geneva, 1998, Abstract 41187.

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    Last update 19.11.2000