In der Zeit vor den "antiretroviralen Dreierkombinationen" hatte die
vorbeugende Behandlung (Primärprophylaxe) bzw. Suppressionstherapie
(Sekundärprophylaxe) von opportunistischen Erkrankungen unumstritten eine
zentrale Rolle in der Behandlung von Menschen mit HIV/AIDS. Für viele dieser
Prophylaxen wurde in den letzten Jahren nicht nur ein Nutzen bezüglich
Lebensqualität sondern auch ein Überlebensvorteil dokumentiert.
Es ist weitgehend unbekannt, inwiefern ein Anstieg der CD4-positiven
T-Lymphozyten (Helferzellen) unter einer potenten antiretroviralen
Kombinationstherapie auch vor dem Auftreten opportunistischer Erkrankungen
schützt. Die meisten Experten empfehlen deshalb, dass eine Primärprophylaxe
aufgrund der tiefsten je gemessenen CD4-Werte begonnen und auch nach einem
Anstieg derselben fortgesetzt und dass insbesondere eine Sekundärprophylaxe
nicht abgesetzt werden sollte.
Bei den "1997 USPHS/IDSA Guidelines" handelt es sich um die umfassendsten,
je publizierten Empfehlungen zur Prophylaxe opportunistischer Infektionen
bei HIV-Infizierten Personen. Eine Pflichtlektüre für jeden Arzt, der
Menschen mit HIV/AIDS behandelt.
http://www.ama-assn.org/special/hiv/treatmnt/guide/rr4612pv/rr4612pv.htm