Die amerikanische Gesundheitsbehörde (FDA) berichteten am 11.6.1997, dass ihnen bis zum 12. Mai 1997 83 Fälle einer Blutzuckerkrankheit (Diabetes mellitus) oder von erhöhten Blutzuckerwerten (Hyperglykämie) bei HIV-infizierten Patienten gemeldet wurden, die unter einer Behandlung mit einem Protease-Inhibitor standen. Bei 14 Patienten war bereits vor Behandlungsbeginn ein Diabetes mellitus bekannt; bei diesen Patienten kam es zu einer Entgleisung der Blutzuckerwerte. Noch ist nicht geklärt, ob es sich tatsächlich um eine Nebenwirkungen der Protease-Inhibitoren handelt oder nicht. Wenn, dann scheint sich um eine relativ seltene Nebenwirkung zu handeln (USA: 87 gemeldete Fälle auf ca. 150'000 Personen, die Protease-Inhibitoren einnehmen), die in den Zulassungsstudien nicht beobachtet wurde. In den USA wird der Beipackzettel sämtlicher dort zugelassener Protease-Inhibitoren (Saquinavir [Handelsname Invirase], Indinavir [Crixivan], Ritonavir [Norvir] und Nelfinavir [Viracept]) entsprechend ergänzt.
Hauptsymptome der Blutzuckerkrankheit bzw. der Hyperglykämie sind gesteigerter Durst und Hunger, unerklärlicher Gewichtsverlust, vermehrter Harndrang und Müdigkeit. Die Diagnose erfolgt durch eine Blutuntersuchung.
FDA-Mitteilung: http://www.fda.gov/bbs/topics/ANSWERS/ANS00800.html