Schönbühl, September 2000 Ziagen® (Abacavir) Filmtabletten und Lösung zum Einnehmen

Fälle von Hypersensitivitätsreaktionen nach Therapieunterbruch
 
 

Sehr geehrter Herr Doktor, sehr geehrte Frau Doktor

Glaxo Wellcome AG möchte Sie mit diesem Schreiben über aktualisierte Massnahmen informieren, die bei Hypersensitivitätsreaktionen auf Ziagen® (Abacavir) zu treffen sind.

Überempfindlichkeitsreaktionen gehören zu den bekannten Nebenwirkungen von Abacavir. Diese potentiell schwerwiegenden Reaktionen sind üblicherweise durch das Auftreten von Symptomen charakterisiert, die auf die Beteiligung mehrerer Organsysteme hinweisen. Fast alle Patienten zeigen Fieber oder Hautausschlag. Die Symptome können aber auch den Symptomen anderer gastrointestinaler oder respiratorischer Erkrankungen ähnlich sein. Die Reaktion tritt normalerweise in den ersten 6 Wochen nach Behandlungsbeginn auf, sie kann aber zu jedem Zeitpunkt der Therapie auftreten. Diese Problematik war Gegenstand des Informationsschreibens vom Februar 2000.

Zwischenzeitlich hat Glaxo Wellcome die bestehenden Daten bezüglich Hypersensitivität detaillierter analysiert.

Die Ergebnisse dieser Re-Analyse deuten darauf hin, dass auch bei Patienten, bei welchen vor Therapieunterbruch keine Hypersensitivität diagnostiziert wurde, rasch einsetzende Hypersensitivitätsreaktionen auftreten können, wenn die Therapie mit Abacavir wiederaufgenommen wird. Diese Patienten zeigten typischerweise vor dem Therapieunterbruch nur eines der Leitsymptome einer Hypersensitivität (Hautausschlag, Fieber, gastrointestinale, respiratorische oder konstitutionelle Symptome wie Müdigkeit oder allgemeines Krankheitsgefühl). In äusserst seltenen Fällen wurde über Hypersensitivitätsreaktionen bei Patienten berichtet, bei denen vor Therapieunterbruch keine Symptome einer Hypersensitivität erkennbar waren.

Aus Gründen der Arzneimittelsicherheit hat sich die Glaxo Wellcome entschlossen. die Arzneimittelinformation hinsichtlich der Massnahmen bei Hypersensitivitätsreaktionen zu aktualisieren:

Information für Ärzte

Information für Patienten In der Beilage senden wir Ihnen die neu überarbeitete von der IKS genehmigte Fachinformation.
 

Meldungen über vermutete unerwünschte Wirkungen bitten wir Sie an die Glaxo Wellcome AG, Schönbühl, die SANZ, die Medikamenten-Informationsdienste der Universitätsspitäler (Adressen siehe Anhang zum Arzneimittel-Kompendium der Schweiz S. 2745) oder direkt an das IKS Pharmcovigilance-Zentrum, Erlachstrasse 8, 3000 Bern 9.
 
 

Mit freundlichen Grüssen
 

Dr. med. Beat Althaus
Facharzt FMH für pharmazeutische Medizin
Medizinischer Direktor
Thomas Wägli
Therapiebereichsleiter HIV

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